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Hinduismus online


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Montag, 01. April 2013
Minakshi
By religionswissenschaftler, 02:24



Minakshi ({{SaS|मीनाक्षी|Mīnākṣī}} [{{IPA|miːˈnɑːkʂiː}}] „die Fischäugige“) oder auch Minatciyamman ist eine in Südindien sowie in Teilen der indischen Diaspora  verehrte, tamilische, hinduistische Göttin. Sie ist den Gramadevatas zuzurechnen.  Minakshi ist Mutter-, Kriegs- sowie Schutzgöttin der Fischer, der Pandyadynastie und der Stadt Madurai. Sie wird als lokale Erscheinungsform von Parvati identifiziert und war eine große Verehrerin des Gottes Shiva. Minakshi ist die Schwester Vishnus und Gefährtin Shivas. Als ihre Heimstätte gilt der Minakshi-Tempel von Madurai, wo dem Mythos zufolge die Hochzeit zwischen ihr und Shiva stattfand. Minakshi wird anthropomorph mit grüner Haut dargestellt, ihr Attribut ist ein Papagei und ein Blumenstrauß. Gelegentlich trägt sie auch ein Schwert. In der Regel wird sie neben zwei Fischen abgebildet. Ihr Vahana ist ebenfalls ein Fisch.


Der Name Minakshi bedeutet „die Fischäugige“. Die Deutung des Namens ist unklar. Meist wird angenommen, das Epitheton „fischäugig“ beziehe sich auf die Schönheit der Augen der Göttin, welche die lange und anmutige Form und den Glanz eines Fisches hätten, das heißt kokette, liebreizende Augen (in ähnlicher Weise werden in der indischen Dichtung die Augen schöner Frauen oft mit Lotosblättern verglichen). Teils wird der Name auch damit erklärt, dass die Götter indischen Vorstellungen zufolge ebenso wenig wie Fische mit den Augen blinzeln. Eine weitere Herleitung kommt daher, dass die Göttin ursprünglich von Fischern verehrt wurden und daher eine Schutzgöttin der Fischer sei. Tatsächlich war auch das Symbol der Pandyadynastie ein doppelter Karpfen. In Ritualen spielt der Blick (Darshana) der Göttin eine zentrale Rolle. Die Göttin ist ganz Blick. Zusammen mit Kamakshi (die Liebesäugige) und Vishalakshi (die Breitäugige) bildet sie eine Dreiheit von Augengöttinnen.


Minakshi ist im Wesentlichen eine lokale Gottheit, die sich nur an ihrem Haustempel in Madurai in Tamil Nadu im zentralen Schrein manifestiert. Dort wird sie zusammen mit ihren Gemahl Shiva, der dort Sundareshvara heißt, als Hauptgottheit verehrt. Sie steht hierbei jedoch im Mittelpunkt. In Südindien gibt es darüber hinaus einige wenige Tempel, in denen ein Nebenschrein Minakshi gewidmet ist. Zudem errichteten ausgewanderte Tamilen in Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius, und in der texanischen Stadt Pearland Minakshi-Tempel. Die Verehrung von Minakshi ist auch in der Ferne auf ihren Ursprungsort Madurai bezogen.


Ihre Mythologie findet sich hauptsächlich in der Erzählung von den 64 heiligen Vergnügungen des Shiva und der Erzählung von der Madura-Gegend.


Ursprungsmythos


Eines Tages tötete Indra einen „Dämonen“, obwohl dieser niemandem geschadet hatte. Dieser Akt brachte einen Fluch über Indra, der ihn zwang, immer weiter zu wandern, bis er ging, um einen Weg zu suchen, bei dem niemand ihm sagen würde, wo er weiter hingehen soll, um ihn von seiner Sünde zu erlösen. Nach vielem Wandern wurde Indra von seinem Leiden durch die Kraft eines befreiten Shivalingams in einem Wald erlöst, und so baute er einen kleinen Tempel an dieser Stelle. So geschah es, dass es zu dieser Zeit in Südindien einen Pandyan-König namens Malayadhwaja Pandiyan gab, der eine kleine Stadt mit dem Namen Manavur regierte, die ganz in der Nähe dieses Shivalingam lag. Er war der Sohn von Kulashekara Pandiyan. Er kam, um das Shivalingam kennenzulernen und beschloss, einen riesigen Tempel für Shiva im Wald Kandambavanam (tamil vanam bedeutet Wald) zu bauen. Er entwickelte auch die Region zu einem feinen fürstlichem Staat namens Madurai. Der König war kinderlos und suchte einen Erben für das Reich. Shiva gewährte ihm seine Gnade durch ein Ayonija-Kind (ein Kind, das nicht aus dem Mutterleib geboren wurde). Dieses aus dem Opferfeuer des Königs geborene Kind war drei Jahre alt und eigentlich die Inkarnation der Muttergöttin Parvati, der Frau von Shiva. Sie wurde wie ein Junge erzogen und erhielt den Namen Tatatalai.

Sie wurde mit drei Brüsten und fischförmigen Augen geboren. Es wurde gesagt, dass ihre zusätzliche Brust verschwinden würde, sobald sie ihren zukünftigen Mann kennenlernen würde. Sie wurde Tatatakai oder Minakshi aus den Worten mina (d.h. Fisch) und aksi (d.h. Auge) genannt.


Sie würde zu einer Shiva-Shakti-Personifikation werden. Nach dem Tod des Königs, ihres Vaters, regierte sie das Reich mit großer Weisheit und geschickter Verwaltung. Aus ihr wurde eine große Kriegerin, die die ganze Welt erobern wollte. In einer ihrer Expeditionen und Feldzügen ging sie zum Himalaya-Gebirge und wollte dort das Herr des Shiva herausfordern. Doch beim Anblick des Gottes verschwand ihre zusätzliche dritte Brust. Shiva gelang es Minakshi zu zähmen. Überwältigt von Bescheidenheit, Unschuld, Unterwürfigkeit und Schüchternheit, begann sie mit Ihrer Zehe verlegen den Boden zu kratzen. Ihr Charakter wandelte sich also völlig. Viele der Göttinnen und Götter kamen, um ihre Ehe zu bezeugen.

Auf den Hochzeitsfeierlichkeiten in Madurai weigerten sich die anwesenden Götter, das servierte Essen zu verspeisen, bis Shiva nicht seinen majestätischen Tanz, den Tandava, für jedermann vor Ort vorführen würde. An diesem Ort fand der Tanz des Chidambaran vor den Augen seiner Frau Minakshi statt. Er verkörperte und fusionierte alle Kräfte des Lebens und Schönheit zu einer Einheit. Am Ende verschmolz Minakshi mit dem Shivalingam und wurde die Darstellung des Lebens und der Schönheit. So gelang es Shiva aus der großen Kriegerin und Königin der Schlacht ein schüchternes Mädchen und am Ende eine gehorsame und unterwürfige Ehefrau zu machen. Gemeinsam herrschen sie über die Stadt, Shiva unter dem Namen Chokkalingam bzw. Sundara Pandhya. Zusammen zeugten sie den Gott Kartikeya (tamilisch ''Murugan''), der ihnen als Thronnachfolger unter dem Namen Ugra Pandya als Herrscher über Madurai folgte. Mit der Zeit verschwanden Minakshi und Shiva aus der Stadt und zogen sich in ihren Tempel zurück. Der Gott, so heißt es, kehre jedoch regelmäßig dorthin zurück, um nach den Einwohnern zu sehen und zahlreiche Wunder zu wirken. Er bleibt der wahre Herrscher der Stadt.



Einem anderen Ursprungsmythos zufolge inkarnierte sich Minakshi, um so den bösen, gottlosen König Pandyan, den Herrscher von Pandya zu töten. Dieser ließ nämlich den lokalen Tempel der Göttin Minakshi in Madurai schließen. Daraufhin wurde die Göttin zornig und wollte sich rächen. Sie inkarnierte sich die Göttin als neugeborenes Kind, das ein merkwürdiges Armband trug. Nun war es so, dass die Frau des Königs das selbe Armband trug. Der König fand das Mädchen auf dem Boden seines Palasts liegen. Der König fand das Kind und wollte es, da er selber kinderlos war und sich ein Kind wünschte, adoptieren. Doch die Hofastronomen sagten ihm voraus, dass ihm das Mädchen Unglück über sein Haus bringen würde, so ließ der König dann doch von seinem Vorhaben ab.


Also legte er das Kind in einen Korb und ließ es den Fluss hinuntertreiben. Doch ein Kaufmann fand das Mädchen, zog es als seine Tochter auf und nannte es Kannakai.


Einige Zeit vorher inkarnierte sich auch der Gott Shiva auf Erden und kam in einem Dorf ganz in der Nähe der Flussmündung als Kaufmann zur Welt. Als er von der sonderbaren Herkunft des Mädchens hörte, ging er hin und heiratete sie.


Doch eines Tages verarmte der Kaufmann und so wollte er in die Stadt gehen, um dort das Armband von Kannakai zu verkaufen. Diese warnte ihn noch davor, doch der Kaufmann ließ sich in seinem Vorhaben nicht beirrten.


Nun war es so, dass die Frau des Königs ihr Armband einige Tage zuvor verloren hatte. Also wurde der Kaufmann in Madurai beim Verkaufen des Armbands verhaftet und vor den König gebracht, der ihn für einen Dieb hielt und hinrichten lies.


Als der Kaufmann nicht zurückkam, machte Kannakai sich auf den Weg in die Stadt Madurai und erfuhr was geschehen war. Voller Wut erschlug sie den König von Pandyan. Von da an wurde sie vom Volke von Madurai verehrt. Da sie aber vom Töten nicht mehr genug kriegte, verwandelte sie sich in die Göttin Durga, eine Göttin die man zu besänftigen für weise hält.


 Literatur


* W. Norman Brown: The Name of the Goddess Mīnākṣī Fish-Eye. In: Journal of the American Oriental Society 67 (1947). S. 209-214.

* C. J. Fuller: The divine couple's relationship in a south Indian temple: Mīnākṣī and Sundareśvara at Madurai. In: History of Religions 19 (1980). S. 321–348.

* Paula Richman (ed.), Extraordinary Child: Poems from a South Asian devotional genre. Honolulu: University of Hawaiʻi Press, 1997, ISBN 978-0824810634
















 


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