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Hinduismus online


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Freitag, 10. Mai 2013
Aditi
By religionswissenschaftler, 04:02

http://www.kamalkapoor.com/hindu-deities/images/goddess-aditi.jpg


Aditi ist die vedische Mutter und Himmelsgöttin. Sie wird mit Begriffen wie Weite und Unendlichkeit verbunden.

Literatur


* David R. Kinsley: Hindu Goddesses: Visions of the Divine Feminine in the Hindu Religious Tradition, University of California Press, Berkeley, Los Angelos, London 1988. ISBN 0-5200-6339-2, Aditi

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Agni
By religionswissenschaftler, 04:02

 

Agni („Feuer“) ist in der vedischen Mythologie einerseits das Feuer selbst, andererseits der Gott des Feuers und Opfer- und Botengott (Götterbote/Mittler zwischen Menschen und Göttern), der unter anderem die Aufgabe hatte, das während den Verbrennungsritualen (Yajna) Geopferte (Butterschmalz/Fleisch) und die Segenswünsche der Gläubigen zu den Göttern zu bringen. Wenn zu Beginn des Opfers der Ruf der Gläubigen erklingt, sucht Agni die Götter und überbringt ihnen die Einladung der Götter. Er schützt das Herdfeuer ebenso wie das sakrale Opferfeuer (Yajna). Im Prähinduismus spielte die Feuerverehrung (als einzige Form des Opfers) – und mit ihr Agni – eine zentrale Rolle. (Die vedische Religion war ein Feuerkult, im Gegensatz zum späteren Hinduismus, der zum Bilderkult wurde.) In der Veda ist der Gott menschenähnlich dargestellt. Agni ist auch der oberste „Opferpriester“. Als Weltenhüter kann Agni Menschen nach deren Tod von ihren Sünden reinigen und ihnen so Unsterblichkeit verleihen.

Er diente auch zur Erklärung von Naturphänomenen wie dem Blitz; weitere Erscheinungsformen waren das Feuer in Holz und Stein sowie die Sonne am Himmel.

 

Eigenschaften

 

Agni gilt als grausam und gütig zugleich: So vertreibt er einerseits die Dunkelheit, verschlingt aber andererseits seine Eltern gleich nach seiner Geburt. Auch die Leichen auf dem Scheiterhaufen sind traditionell seine Beute. Agni ist kein furchterregender Gott, den man beschwichtigen muss, (sondern wohltätig). Er ist ein Freund der Menschen, Hüter und Schirmherr der Gemeinschaft und Beschützer gegen die schädigenden Mächte. Er gilt als Weiser und ihm wird von den Veden eine gewisse Intellektualität zugeschrieben. Er gilt als der Mund der Götter. Agni hat zwei Existenzen:

eine himmlische (verborgene) und eine irdische (offensichtliche). Agni symbolisiert abstrakt den göttlichen Willen oder Willenskraft in der Menschheit.

 

Ikonographie

 

Gewöhnlich wird Agni mit zwei Köpfen, sieben Armen, drei Beinen und feuerroter Körperfarbe dargestellt. Er trägt einen langen Bart. Flammen sind sein Gewand. Agni speit oftmals Feuer und

trägt eine Fackel oder einen flammenden Speer. Sein Vahana („Fahrzeug“/Reit- und Symboltier) ist ein Widder oder eine Ziege, mitunter bildet man ihn aber auch in einem von Rossen gezogenen Wagen ab. Seine Attribute sind Krug, heilige Schnur, Buch und Flammenschwert.

 

Verwandtschaft, Abstammung

und Geburt

 

Agni gilt als Sohn des Himmels und der Erde, weshalb man ihm nachsagt, entweder aus dem Blitz oder aus der Sonne geboren worden zu sein. Andere Quellen sehen ihn als Sohn der Aditi und des Rishi (vedischer„Weiser“/“Dichter“/“Seher“/“Sänger“/“Heiliger“) Kashyapa, weshalb er auch als Aditya gilt. Für manche Sagen ist seine Geburtsstätte auch der Feuerstein, der Funken schlägt. Agnis Frau ist die Göttin Svaha („So sei es“/die Göttin des Segenswunsches beim Opfer). Gelegentlich gilt er auch als Vater des Kriegsgottes Skanda („Spritzer“/“Ausgießung“) bzw. Kartikeya (der sonst als Sohn Shivas gilt). Shiva bot seinen Samen dem Opferfeuer Agni dar, der diesen wiederum der Flussgöttin Ganga (Ganges) zum Aufbewahren übergab, die ihn wiederum ins Schilf ablegte. Schließlich wurde Skanda mit sechs Köpfen und sechs oder zwölf Armen geboren. Agni ist Bruder von Indra und Surya (Sonnengott).

 

 Bedeutung Agnis im

rezenten Hinduismus

 

Im nachvedischen Hinduismus gilt Agni nur noch als Lokapala des Südostens. In den großen Epen findet er aber weiterhin Erwähnung. Im Ramayana verschont Agni beispielsweise Sita, die Frau Ramas, die um ihre Unschuld und Treue zu beweisen ins Feuer springt und unverletzt daraus wieder hervor geht. Damit wird ihre eheliche Treue bewiesen. Er versorgte auch den Affengott Hanuman, dem der Dämonenkönig Ravana im Kampf den Schwanz angezündet und verbrannt hatte (Ramayana).

Im heutigen Hinduismus spielt der Gott so gut wie keine Rolle mehr. Die Bilderverehrung kam hinzu und drängte den Kult der Feueropfer an den Rand. Damit entfiel auch immer mehr Agnis Aufgabe, die Opferspenden und Wünsche der Menschen an die Adressaten unter den Göttern weiterzuleiten. Agnis Rolle als „Opferpriester“ wurde später von Brahma übernommen.


Literatur

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Mittwoch, 03. April 2013
Aryaman
By religionswissenschaftler, 22:34



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Indra
By religionswissenschaftler, 22:09


Indra („stark“, „mächtig“) ist der vedische Götterkönig, Himmelsgott, Regen-, Wetter-, Fruchtbarkeits- und Sturmgott, aber auch Kriegs- und Schöpfergott. Als Sohn der Göttin Aditi ist er auch ein wichtiger Aditya („Söhne der Aditi“/Hüter von Ordnung, Gesetz und Wahrheit und moralischen Prinzipien/Beschützer vor Übeln und Krankheit/eng mit der Sonne verbunden/ihnen sind die zwölf Sternzeichen sowie die zwölf Monate zugeordnet/Wächter der himmlischen Gestirne). Mit Agni (Feuergott) und Vayu (Gott von Wind, Luft und Lebenskraft) bildet er eine frühe Göttertriade. Indra ist der berühmteste Gott der vedischen Zeit. Er ist der in den Hymnen der Rigveda am häufigsten besungene und angerufene Gott. In der Veda sind über 250 Hymnen an ihn gerichtet. Indra herrschte über Svarga (Svarloka), einem Teil des indischen“Paradieses“ (ähnlich dem germanischen „Wikingerparadies“ Walhalla für gefallene Krieger), in den Wolken, die den Gipfel des Weltenberges Meru umgeben. Auf Indras Befehl konnte sich dieser Himmel überall hinbewegen, wo er hin wollte. In Svarga ist eine riesige Halle für im Kampf gefalle Krieger. Indra und seine Gemahlin Indrani regierten dieses „Krieger-Paradies“, Apsaras (himmlische „Nymphen“), tanzten, während die Gandharven („Halbgötter, „Fabelwesen“, „Engelswesen“, „Geistwesen“, „Fruchtbarkeitsgenien“) die Musik dazu machten. Von Svarga sandte Indra gelegentlich Apsaras aus, welche verführerisch vor Männern tanzen sollten, welche der Gott für zu asketisch hielt.

Indra werden viele Heldentaten zugeschrieben. Er ist bekannt als Streiter gegen die „Dämonen“. Daher führte er auch die Götter in der Schlacht gegen die Asuras („Dämonen“/“Titanen“/Todfeinde der vedischen Götter) an. Einige der vielen Mächte, die Indra angeblich bezwang, z.B. die Asuras, sollen heutigen Gelehrten zufolge die Draviden, die Ureinwohner Indiens, repräsentieren.

 

Indra und die Maruts

 

Indras Diener sind die 180 Maruts (auch Rudras genannt), Götter der wilden Winde und Söhne des vedischen Gottes Rudra. Sie begleiten Indra in den Kampf und dienen ihm bei Hofe. Sie trugen Blitzpfeile und Donnerkeile. Dem Rigveda, der heiligen Hymnensammlung der Hindus zufolge, besaßen sie goldene Helme und ebensolche Brustpanzer. Ihr Charakter ist aggressiv, unbändig und wild. Sie spalteten mit ihren Äxten die Wolken, um so für Regen zu sorgen. Daher identifizierte man die Maruts meist mit den Wolken selbst. Sie fällten Bäume, verursachten Schaden. Sie waren in der Lage Berge zu erschüttern und ganze Wälder zu zerstören. Die spätere Überlieferung machte sie zu Söhnen der Göttin Diti. Da Diti 100 Jahre lang schwanger bleiben wollte und ihre Nachkommen damit sehr mächtig machen wollte, zerschmetterte Indra ihren gewaltigen Bauch mit einem Donnerkeil, so dass ihre Söhne früher geboren wurden. Die Maruts werden auch als Brüder Indras vorgestellt. 

 

 Eigenschaften


Indra trägt zahlreiche dionysische Züge (auch viele Ähnlichkeiten mit germanischen Göttern wie Odin oder Thor). Indra ist ein mächtiger Gott und gewaltiger Held, der vor Kraft strotzt und wird als der mächtigste Esser und Trinker beschrieben. Er soll wild, riesig, schnell und kriegerisch sein. Er vermag den Soma, ein berauschendes Getränk in riesigen Mengen zu trinken. Diesem Trank verdankt er seine ungeheuren Kräfte. Wenn er vom Soma getrunken hatte, wurde er so riesig, dass er Himmel und Erde vollständig ausfüllte. Er wird als etwas begriffsstutzig und schwerfällig dargestellt und ist den sinnlichen Genüssen erlegen. Der Gott ist leicht angeberisch veranlagt und hört sich gerne reden, er ist recht gesellig. Indra verkörpert insgesamt die produktiven Kräfte der Natur.

 

Ikonographie



In der hinduistischen Kunst wird Indra golden oder rot dargestellt. Normalerweise wird er von seinen göttlichen Dienern begleitet, manchmal auch von seiner Hündin Sarama. Wenn er nicht zu Fuß unterwegs ist, reitet er entweder auf seinem himmlischen Elefanten Airavata oder auf einem weißen Pferd (die beide bei der Quirlung des Milchozeans hervorkamen). Oft wird er vierarmig, furchteinflößend und mit dickem Bauch dargestellt. Eine Hand hält einen Donnerkeil (Vajra/kreisförmige Waffe mit Loch in der Mitte), seine besondere Waffe, mit dem er entweder seine Feinde erschlägt oder seine gefallenen Krieger wieder zum Leben erweckt, die zweite führt einen Speer (Stachelstock), die dritte hält einen Köcher mit Pfeilen und die vierte hält ein Netz der Illusionen und einen Haken bereit, um Feinde zu fangen und straucheln zu lassen. Indras Bogen ist der Regenbogen.

 

Mythologie/Vritra

und Namuci


Er hat den Drachen Vritra („Dürre“/“Gewitterwolke“/“Versperrung“) getötet, den Panis, eine Schar von reichen, geizigen „Dämonen“ die Kühe weggenommen (welche den Göttern gestohlen worden waren/sie stehen für das Licht, das Indra den Menschen bringt) und „die Wasser befreit“ (danach gab er dem Chaos wieder Form, erschuf Leben und ließ die Sonne von neuem scheinen), die Vritra zurückhielt (so dass es eine große Dürre gab). Der Vritramythos wird daher auch als Schöpfungsmythos interpretiert. Was mit Letzterem gemeint ist, hat die Forschung noch nicht eindeutig klären können. Indra soll den „Dämonen“ Namuci getötet haben, nachdem ihm dieser den Soma gestohlen hatte. Indra kann zunächst Namuci nicht besiegen, und er verspricht, ihn weder bei Tag noch bei Nacht, weder mit etwas Trockenem noch mit etwas Flüssigem zu töten. Dann schlug er ihm aber in der Dämmerung mit Schaum das Haupt ab. Da dies dennoch wie ein „Vertragsbruch“ aussah, wird Indra durch ein Reinigungsopfer von dieser Sünde befreit.

(Die Legende berichtet, dass Indra, nicht Vishnu, den „Dämon“ Bali bekämpfte. Bali fiel in Indras Kampf gegen eine Horde „Dämonen“, angeführt von Jalamdhara. Dabei ergoss sich ein Strom von Edelsteinen aus seinem Mund. Der erstaunte Indra schlitzte Balis Körper auf und sah zu, wie aus diesem sämtliche Juwelen entstanden: Die Knochen wurden zu Diamanten, die Augen zu Saphiren, das Blut zu Rubinen, sein Mark zu Smaragden, sein Fleisch zu Bergkristall, seine Zunge zu Korallen und seine Zähne zu Perlen.)

(Im hinduistischem Epos Ramayana wird erzählt, wie Indra Ahalya verführte, die Frau des Weisen Gautama. Eines Tages, als er erfuhr, dass Gautama in einer anderen Stadt war, besuchte der verkleidete Gott Gautamas Frau. Ahalya erkannte Indra zwar sofort, willigte aber trotzdem ein, sich ihm hinzugeben, da sie neugierig war. Doch als Indra sie verließ, kehrte Gautama gerade zurück und erriet sofort, was geschehen war. Der Wunder wirkende Weise ließ zuerst Indras Hoden abfallen. Dann verfluchte er seine Frau, dass sie in der Asche liegen und sich von Luft ernähren musste, bis Rama sie erlösen würde. Die Götter ersetzten später Indras Hoden durch die eines Widders.

 

Verwandtschaft und

Herkunft

 

Indras Frau ist die Göttin Indrani, die Göttin von Zorn, Nörgelei und Eifersucht. Er gilt als Sohn der Göttin Aditi und daher als Aditya. Als solcher sind Agni und Surya seine Brüder. Als sein Sohn gilt der Held Arjuna (aus der Mahabharata) In einer anderen Version wurde er aus Himmel (Dyaus) und Erde (Prithivi) geboren, die er gleich nach der Geburt für immer trennt. Ein berühmter Mythos erzählt auch, wie er seinen eigenen Vater entmachtet, die alte Ordnung stürzt und die Herrschaft über die Welt an sich reißt.

 

Indra im rezenten

Hinduismus

 

Im späteren Hinduismus ist Indra den Göttern Brahma, Vishnu und Shiva deutlich unterlegen und untergeordnet, er hat nur noch die Funktion eines Regengottes inne. Er wird als Büßer dargestellt, weil er den Brahmanen Vritra getötet hat und gilt als etwas schwerfällig und begriffsstutzig. Von den beliebteren neueren Göttern und Helden wird er im Kampf häufig besiegt. So wird er vom „Dämon“ Ravana besiegt und ist dem Krishna unterlegen.

(Als die Kuhhirten eines Tages dem Gott Indra huldigen wollten, meinte Krishna, genauso gut könnten sie den Berg Govardhana und ihre Herden anbeten, da der Berg ihre Herden und diese sie versorgten. Dann erklärte er, dass er selbst der Berg sei und ihm Anbetung gebühre. Der wütende Indra sandte daraufhin einen Sturm, doch Krishna riss einfach den Berg aus und hielt ihn sieben Tage und sieben Nächte über die Hirten und ihre Herde. Da erstaunte Indra so sehr, dass er vom Himmel herabstieg und Krishna bat, sich mit seinem Sohn, dem Helden Arjuna, anzufreunden.)

Indras Stürme sind also nicht mehr so mächtig wie zuvor. Er wurde zunehmens schwächer und musste immer wieder Vishnu um Hilfe bitten, wenn er von „Dämonen“ angegriffen wurde. Wenn jetzt die Geschichte mit Vritra erzählt wird, ist Indra mehr schwach und feige und braucht die Hilfe der neuen Hochgötter Shiva und Vishnu, um den Drachen zu erschlagen. Es wird beschrieben, dass Indra immer öfter den Soma trank, nicht um Kräfte zu sammeln, sondern nur um trunken zu sein.

Den Puranas zufolge bestehen Indras Hauptschwächen darin, seinen sinnlichen Gelüsten und dem berauschenden Somatrank übermäßig ergeben zu sein. Heutzutage gilt er nur noch als Lokapala (Wächter und Schützer der vier bzw. acht Himmelsrichtungen) des Ostens und vergöttlichter König, der über das Himmelsreich Svarga auf dem Berg Meru herrscht. Auch er findet in den großen Epen Indiens, dem Mahabharata und dem Ramayana regelmäßig Erwähnung. In der Mahabharata erscheint er zum Beispiel als Vater des Helden Arjuna, den er im Laufe des Epos immer wieder (im Exil) unterstützt. Im Gegensatz zu vielen anderen vedischen Göttern ging die Gestalt Indras nicht in neuere hinduistische Götter auf und es kam zu keiner Umwandlung der Identität.


Literatur












 

 

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Kubera
By religionswissenschaftler, 22:05

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/84/Kubera_on_man.jpg/220px-Kubera_on_man.jpg




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Sonntag, 31. März 2013
Mitra
By religionswissenschaftler, 03:55





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Prajapati
By religionswissenschaftler, 01:11

Prajapati ({{SaS|प्रजापति|prajāpati}} „Herr der Geschöpfe“) ist in der vedischen Mythologie der androgyne Schöpfergott, das erste aller Wesen sowie ''Herr der Geschöpfe'', aus der die empirische Welt als Emanation hervorgeht. Er schuf aus eigener Kraft unzählige Kinder, darunter auch Ushas, die Morgenröte. Er ist das männliche Weltprinzip, das sich mit Vac, der Göttin der Sprache und dem weiblichem Prinzip, paart.


In seiner Rolle als Schöpfergott und kosmischer Architekt wird er auch oft Vishvakarman genannt. Prajapatis Name taucht in zahlreichen bekannten Mythen anderer populärer vedischer und hinduistischer Götter und Gestalten wie Indra, Soma, Shiva, Garuda, Krishna und Manu. Auch die zehn Weisen, von denen die Menschheit abstammen soll, werden so genannt und eben so die sieben, bzw. 10 oder 21 Seher oder Rishis (Prajapatis), darunter auch Narada, Daksha und Marichi. Prajapatis Name taucht bereits in der Rigveda auf, in welcher zahlreiche Hymnen seiner Anrufung gewidmet sind, daneben auch in den Brahmanas und den Upanishaden.



Mythologie


In seinen Mythen wird Prajapati besonders mit Theogonie und Kosmogonie in Verbindung gebracht.

Prajapati brachte nacheinander durch Aussprechen der Silben,
Bhu, Bhuva und Svah, Erde, Luftraum und Himmel hervor. Er ist auch der Schöpfer der Devas und ihrer Gegenspieler, der Asuras, die er aus seinem Atem bzw. seiner Lebenskraft (asu) hervorbrachte, daher auch der Name der letzteren. Er stellte ihnen zwei Gaben zur Verfügung, die Wahrheit und die Lüge, zwischen den sie wählen sollten. Die Devas entschieden sich für die Wahrheit, während die Asuras die Lüge wählten.

Wieder eine andere Version weiß zu erzählen, dass Prajapati weinend aus dem
Urozean auftauchte. Die Tränen, die ins Wasser fielen, wurden zur Erde, diejenigen, die der Gott abwischte, aber zu Himmel und Äther. Dann schuf Prajapati Nacht und Tag, die Jahreszeiten, den Tod, die Tiere und am Ende - aus Einsamkeit - die Menschen. Nach ''RV 10.121'' entwickelte er sich aus einem goldenen Embryo (Hiranyagarbha).

Einem Mythos, der ihn mit dem Urwesen
Purusha, in der Purusha-Sukta in Verbindung bringt, opfert er sich den Göttern, um aus seinem Körper bzw. Körperteilen die Welt hervorgehen zu lassen (RV 10,121). Zuvor opferten sich die Götter ihm selber, woraus Sonne, Mond, Götter, Himmel, Erde und die Himmelsrichtungen entstanden.

Dieser Mythos erklärt auch die Entstehung der verschiedenen Kasten. Aus seinem Mund wurde die
Brahmane|Priesterkaste, aus seinem Armen wurde die Kshatriya|Kriegerkaste, aus seinem Beinen wurde die Kaste der Vaishya|Bauern und Händler und aus seinen Füßen schließlich die unterste Kaste der Shudra|Arbeiter und Diener. In einer alternativen Version derselben Sage wird berichtet, wie aus seinem seinem Atem ein Stier entstand, aus seiner Seele ein Mensch, aus seinen Augen ein Pferd, aus seinem Ohren ein Schaf und aus seiner Stimme eine Ziege.

Der Mythos erzählt auch davon, wie Prajapati mit
Ushas Inzest begehen wollte, doch sie verwandelte sich in ein Reh und floh. Da wurde er zum Rehbock, dessen Samen zur Erde fiel und die ersten Menschen hervorbrachte. Eine andere Version erzählt, dass Prajapati sich mit Ushas in den verschiedenen Gestalten vereinigt und so mit ihr alle Wesen schuf. Dafür wird er später vom Gott Rudra bestraft, der erst von ihm abließ als der Gott ihm versprach ihm zum Herrn der Tiere Pashupati zu machen.



Spätere Entwicklung


Im Hindu-Epos Mahabharata gilt Prajapati als Schützer des Sexualorgans. In brahmanischer Zeit wurde er zum Urgott und zur Personifikation des Priestertums sowie zum Schöpfer der Rituale. Brahma wird häufig als Weiterentwicklung von Prajapati verstanden und mit Mythen in Verbindung gebracht, die später auf Prajapati übertragen wurden. Heute ist Prajapati noch immer ein Beiname des Schöpfergottes und Weltenlenkers Brahma. Prajapati zählt dennoch zu den großen Aufsteigern der vedischen Epoche, der den Übergang zum Hinduismus in der Verschmelzung zu Brahma erfolgreich überstanden zu haben scheint. Im heutigen Hinduismus spielt Prajapati keinerlei Rolle mehr in Anbetung und Glaube. Der Begriff Prajapati bezeichnet heute lediglich das hinduistische Jahr.




Literatur


* Rachel Storm: Enzyklopädie der östlichen Mythologie; Reichelsheim 2000. (Prajapati)
* Ulf Diederichs:
Indische Märchen und Götterlegenden; Deutscher Taschenbuch Verlag 2006 (Prajapati)







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Prithivi
By religionswissenschaftler, 00:55

.

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Freitag, 15. März 2013
Rudra
By religionswissenschaftler, 22:34


Rudra (Sanskrit, m., रुद्र, Rudra, wörtl. ev.: „der Heulende oder Brüllende, der Rote“) ist ein vedischer Gott und wahrscheinlich der Vorläufer von Shiva, dessen Name („der Freundliche“) ursprünglich wohl eine euphemistische Anrede des schrecklichen Gottes Rudra (''Protoshiva'') war. Er soll aus der Stirn des Gottes Brahma geboren worden sein, als dieser wütend war. Nur sehr wenige Hymnen des Rigveda, insgesamt vier, sind an diesen Gott gerichtet, was mit seiner Verdrängung durch seine Hypostase Shiva in Kult und sakraler Literatur zusammenhängen mag.

Rudra ist im Rigveda der Gott der Stürme, des Windes, des Regens, des Todes, der Zerstörung. Durch die Kuh ''Prisni'' („die Bunte“) ist er zudem der Vater und Herrscher der untergeordneten ''Rudras'' bzw. Maruts, die als seine Teilerscheinungen und Doppelgänger gelten und zu den ständigen Begleitern Indras werden. Verheiratet ist er mit der Göttin ''Rudasi''. In Gegensatz zu anderen Gottheiten ist er kein wohltätiger und freundlicher Gott und kämpft auch nicht für die Menschen, denen er eher feindlich gesinnt ist, gegen die "Dämonen". Innerhalb des vedischen Pantheons hat er eine einzigartige Sonderstellung inne. Er ist ein Einzelgänger und Außenseiter, was sich auch daran zeigt, dass seine Beziehungen zu anderen Göttern nicht allzu ausgeprägt sind. Er steht auch in Verbindung mit ''Kala'', der Zeit, der alles Verschlingenden, mit der er später identifiziert wird. Obwohl Rudra als zerstörerische Gottheit gilt, die Naturkatastrophen sendet und deren schreckliche Seuchenpfeile Tod und Krankheit über Menschen, Götter und Vieh gleichermaßen bringen, wird für ihn auch die Bezeichnung „Shiva“, der „Wohlwollende“ und „Gütige“, verwendet. Ihm werden heilende Kräfte zugeschrieben, da er Dämpfe vertreibt und die Atmosphäre reinigt. Er erscheint als großer Arzt, Herrscher über die Arzneien und Gott der Heilkunst und der heiligen Rituale. Rudra verleiht auch Gesundheit und vollbringt viele gute Taten. So bestraft er die Götter für ihre Missetaten. Rudra ist auch der einzige Gott, der den Schöpfergott ''Prajapati'' für seine Blutschande mit seiner Tochter Ushas (Göttin der Morgenröte) zur Rechenschaft zieht und erst von ihm ablässt, als er ihn zum „Herrn der Tiere“ (''Pashupati'') macht. In dieser Rolle wird er als Stier dargestellt. Im Rigveda erscheint er als roter, zorniger Bogenschütze, der angefleht wird, die Familie und das Vieh zu verschonen. Dargestellt wird er stets mit rotem Rücken und mit schwarzem Bauch. Er läuft als Langhaariger in Felle gekleidet im Wald umher. Teilweise gilt er auch als Erscheinungsform Agnis in seinem zerstörerischen Aspekt. Seine rote Körperfarbe steht für Blut, Feuer, Zerstörung und Tod.

Im Atharvaveda ist er der wilde Jäger, der „Herr der Tiere“ des Waldes. Er selbst haust zwischen Vieh und Pflanzen an gefährlichen Orten und in einsamen Gegenden. Schlangen winden sich um seinen Hals. In dieser Form wird er auch auf dem sogenannten ''Pashupati-Siegel'' der Harrapa-Kultur (vor 1500 vor Christus) dargestellt, mit drei oder vier Gesichtern, die in jede Himmelsrichtung gerichtet sind, mit einer Art Kopfschmuck aus Stierhörnern und im Lotussitz. Daher kamen einige Forscher zu der Ansicht, es handele sich dabei um Shiva in seinem ''Pashupati-Aspekt''. Seine Waffen sind Blitz und Gift, Fieber und Husten. Er verkörpert Angst und Furcht, verbreitet Schrecken und Verderben. Die wilden und gefährlichen Tiere des Waldes und der Wildnis gelten als seine Manifestationen.

Entsprechend der verbreiteten Anschauung, dass der Bringer des Übels seine gefürchtete Aktivität auch einstellen und das Übel abwenden kann, werden auch im Rigveda seine Huld und sein Erbarmen öfters erfleht. Der Gott, der die Krankheit sendet, wird ein Arzt genannt. Seine heilsamen Arzneien können Mensch und Vieh retten, er kann also auch in höchstem Maße ein hilfreicher, friedlicher und segnender Gott sein. In Hymnen und durch Opfer muss er oft beschwichtigt werden und wird gebeten nicht das Vieh oder die Kinder zu stehlen und die Sippe in Ruhe zu lassen. Stattdessen soll er in seiner abgelegenen Region im Norden bleiben. Von ihm wird aber auch Freundschaft, Gesundheit Erbarmen, Huld Schutz und Gunst erbeten. Rudras Verehrung ist mit Vorsichtsmaßnahmen verbunden. Bei seinen Opfern ist insbesondere darauf zu achten, Handlungen zu unterlassen, die den Zorn des Gottes erregen könnten. Seinen Namen auszusprechen gilt als Tabu. Der Gott lebt in der Nähe der Menschen, Dörfern und Siedlungen. Man hofft, dass einem eine Begegnung mit ihm erspart bleibe. Er wird insbesondere von denjenigen angebetet, die in der Wildnis leben oder von denen, die mit dem Tod gewerbsmäßig verdienen, er ist der Führer derer, die außerhalb der arischen Gemeinschaft leben. Ebenso ist Rudra der Gott der Diebe und Räuber.

Einerseits raubt er das Vieh und lässt es sterben, andererseits kann er es schonen, daher sein Name ''Pashupati'', „Herr des Viehs“. Als Opfergaben erhält Rudra die Reste aus anderen Opfern. Er erhält seinen Anteil, auf dass er keinen Schaden anrichte. Sonst kann er zornig werden und die Menschen töten. Zu seinem unzivilisierten Wesen passt auch, dass der Gott ein Rohesser ist. Man opfert ihm auch die Speisen, die nicht der Dorfwirtschaft zugehörig sind, die Speisen der Wildnis, wie wilder Sesam, wilder Weizen und Milch der Rehe. Ebenso wurden ihm sogenannte ''Balis'' (Blut- und Tieropfer) dargebracht. Sein Wohnsitz sind die hohen Berge im Norden, wo sich der Gott am liebsten aufhält, während die anderen Götter im Osten verortet werden. Im Norden müssen auch die an Rudra gerichteten Rituale vollzogen werden. Man opfert ihm insbesondere an Kreuzwegen und Maulwurfhügeln. Am ehesten könnte Rudra wohl als Verkörperung der wilden, gefährlichen, ungebändigten, eigenwilligen, unkultivierten, ungestümen, unheimlichen, launenhaften und unberechenbaren Natur gesehen werden. Er gilt insbesondere als Personifikation der Wildnis.

 

Rudra und Shiva

 

Die Bezeichnung „Shiva“, die im Veda nicht als Name verwendet wird, wird später zu seinem Namen. Rudra verliert seine Verbindung mit den Stürmen und wird zu einem auflösenden und wieder eingliedernden Prinzip. Heute ist ''Aghora-Rudra'' immer noch ein Beiname des Shiva in seinem zerstörerischem, wildem und dunklem Aspekt. Damit zählt Rudra neben Vishnu zu den großen Aufsteigern der vedischen Epoche. Shivas doppeltes, widersprüchliches Wesen wird bereits in Rudra vorgezeichnet. Auch seine Funktion als großer Jäger, Schutzgott der Jäger, Gott der Zerstörung sowie als "Herr der Tiere" lebt in ihm fort. Auch Shivas Außenseiterposition unter den Göttern, wird bereits bei Rudra vorweggenommen. Ähnlich wie Rudra als fremde, nicht indoarische Gottheit vom vedischen Opfer ausgeschlossen wird, wird später Shiva von seinem Schwiegervater Daksha aufgrund seiner ungewöhnlichen Lebensweise als Asket nicht zum großer Opfer eingeladen. Viele von Shivas Anhängern und Yogis tragen heute noch sogenannte ''Rudraksha-Perlen'' („Tränen des Rudra“) als Rosenkränze um den Hals oder ums Handgelenk.


Literatur

 

* Ernst Arbman: Rudra. Untersuchungen zum altindischen Glauben und Kultus. Akademiska Bokhandeln, zugl.: Univ. Uppsala, Diss. 1922,([http://www.archive.org/details/rudrauntersuchun00arbmuoft Online])

* Joachim Deppert: Rudras Geburt. Systematische Untersuchungen zum Inzest in der Mythologie der Brāhmaṇas. Wiesbaden 1977, ISBN 3-515-02583-9, zugl.: Univ. Heidelberg, Fak. für Orientalistik u. Altertumswiss., Diss., 1975.

* Jakob Wilhelm Hauer: Ein monotheistischer Traktat Altindiens (Svetāśvatara-upaniṣad). Gotha 1931.

* Manfred Mayrhofer: [http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/periodical/titleinfo/93853 Der Gottesname Rudra.] In: [[Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft]], Bd. 103, Harrassowitz, Wiesbaden 1953, S. 141–150

* Hermann Oldenberg: Rudra. In: Die Religion des Veda. Darmstadt 1970, S. 215–235.

* Gonda, Jan, Religionen der Menschheit, Band 11, Veda und älterer Hinduismus, W.Kohlhammer Verlag Stuttgart 1960, Rudra

* Storm, Rachel, Enzyklopädie der östlichen Mythologie, Reichelsheim 2000, Rudra

* Michaels, Axel, Der Hinduismus, C.H.Beck Verlag, München 1998, Shiva in Hoch- und Lokaltradition

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Freitag, 01. März 2013
Soma
By religionswissenschaftler, 06:25

Soma ("der ausgepresste [Saft]") ist eine im Gebirge wachsende Pflanze, deren gelber bis brauner Saft aus den Stängeln gewonnen wird. Soma ist eine der wichtigsten vedischen Gottheiten, Pflanze sowie das daraus gewonnene Opfer-, Ritual- und Rauschgetränk. Soma war einer der wichtigsten vedischen Gottheiten, da das Somaopfer im Mittelpunkt des vedischen Rituals stand. Soma hat einen himmlischen Ursprung, er soll durch einen Adler oder Falken zur Erde herabgebracht wurden sein. Eine der zehn Hymnen der Rigveda ist ausschließlich seinen Großtaten gewidmet.

Wirkung


Soma soll eine stimulierende (mad), euphorisierende, berauschende Wirkung gehabt haben. Er regte den Dichter zu Höchstleistungen an, flößte den Kriegern Mut ein, führte zur Glückseligkeit (Ananda), ähnlich dem Amrita soll er Unsterblichkeit verliehen haben. Viele Götter wie Agni und insbesondere Indra werden als große Trinker und Freunde des Soma bezeichnet. Wenn Indra Soma trank, wurde er so groß, dass er Himmel und Erde ganz ausfüllte. Soma half Indra den Dämon Vritra zu besiegen. Da sowohl Götter als auch Menschen von Soma tranken, verband er die himmlische mit der irdischen Sphäre. Der Soma wurde von den himmlischen Gandharvas zubereitet und kredenzt, der Gott Varuna galt als sein Wächter.

Aus der vom aufgestiegenen Saft gefüllten Mondschale trinken die Götter, nach ihnen leeren die Verstorbenen des Rest aus.

In der nachvedischen Zeit, vereinzelt auch früher, wie in
RV 10,85, wo die Hochzeit des Surya mit dem Soma geschildert wird, ist Soma der gebräuchliche Name für den Mond, so dass er allmählich zum Mondgott wird, der aber später von Chandra absorbiert wird. Nach dem Mahabharata und den Puranas ist Soma der Sohn des Atri und bildete sich nach dessen Askese aus seinem Leib. Die zehn Göttinnen der Weltgegenden nahmen nahmen die Leibesfrucht auf, bis sie schließlich strahlend auf die Erde herabfiel. Der Gott Brahma gab dem Soma seinen aus den vier Veden bestehenden Wagen, mit dem er die Erde umrundete, wobei sein Glanz in die Erde und auf diese Weise in die Pflanzen einging. Soma ist auch die Lebenskraft aller Wesen, der Saft aller Pflanzen und das Blut von Menschen und Tieren.

Soma galt auch als Fruchtbarkeitsgott, der mit dem Wasser in Verbindung gebracht wurde. Er galt auch als König und Vater der Götter und wurde als Schöpfergott vorgestellt. Soma reitet in einem von zehn Schimmeln gezogenen Wagen. Seine Attribute waren Keule und Lotus. Man stellt ihn sich auch als himmlischen Stier oder Vogel, Embryo oder Riese vor.

Soma war mit der
Rohini und den 26 anderen Töchtern des Daksha verheiratet. Da er diese aber bevorzugte, beschwerten sich die Töchter bei ihm, so dass der erzürnte Daksha einen Fluch über Soma aussprach. Dieser war nun von völliger Auszehrung betroffen. Da die Töchter aber um Mitleid bei ihrem Vater für ihren Ehemann baten, dieser aber den Fluch nicht mehr gänzlich zurücknehmen konnte, wandelte er ihn in ein periodisches Abmagern um.

Dem
Brihaspati raubte Soma die Tara, mit der er den Budha zeugte.

Im heutigen Hinduismus ist Soma sowie das Somaopfer völlig verschwunden. Der vedische Opferkult wurde durch die hinduistischen
Pujas an den Rand gedrängt. Er gilt aber noch als Wächter (Lokapala) der Nordostens.


Literatur

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Surya
By religionswissenschaftler, 06:23

http://www.harekrsna.de/surya/surya03a.jpg


Surya ist der vedische Gott der Sonne.

Literatur

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Ushas
By religionswissenschaftler, 06:22

http://www.harekrsna.de/Usha/usha.gif

 Ushas ist die vedische Göttin der Morgenröte und Freundin der Menschen. Sie erscheint auch als Göttin der Dichtkunst.

 

Vorgestellt wird sie immer jung.

 

Literatur

* David R. Kinsley: Hindu Goddesses: Visions of the Divine Feminine in the Hindu Religious Tradition, University of California Press, Berkeley, Los Angelos, London 1988. ISBN 0-5200-6339-2, Ushas

 

 

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Varuna
By religionswissenschaftler, 06:20


Der vedische Himmelsgott Varuna („der Allumfassende“) ist einer der ältesten Götter des vedischen Pantheons und gilt als Asura. Varuna lebt in seinem Palast hoch über Indras Reich Svarga (Svarloka). Er war also in gewissem Sinne bedeutender als dieser, doch da er weiter weg lebte, hatte er weniger Einfluss auf die Menschen.

Varuna oblag die moralische Ordnung. Des weiteren ist er auch der Gott der Nacht.

Er sah alles, was auf der Welt vor sich ging und kannte alle Geheimnisse ihrer Bewohner. Seine Boten, die Sterne, sandte er aus, um sie zu überwachen. Er kannte sowohl Vergangenheit als auch Zukunft. Er war auch der Gott der Eide und sorgte für die Aufrechterhaltung von rita, der Ordnung, (die Natur und Gesellschaft gleichermaßen prägte.) Diejenigen, die ihr nicht gehorchten, wurden in Varunas Schlinge gefangen. Varuna gilt als wichtigster Aditya und bestraft zusammen mit seinem Bruder Mitra („Freund“, „Gefährte“, „Vertrag“) die Unrechtmäßigen. Zusammen erhalten beide den Himmel und die Erde. Sie ermutigen die Frommen und bestrafen die Bösen. Doch Varuna verzieh Sünden schnell. Manchmal gilt er auch als Schöpfer der Sonne, die mitunter auch als sein Auge dargestellt wird.

(Später hingegen wird er zum Gott der Nacht und des Wassers, Herrscher über Flüsse und Meere.)

Der Wind ist sein Atem, die Sterne seine Augen. Er war eng mit dem Mond verbunden und wachte über das heilige Getränk Soma. Mit Yama, der ersten Person, die starb, teilte er sich den Titel „Herr der Toten“ (die Seelen der Ertrunkenen kamen zu ihm/Totenrichter). Doch nennt man ihn auch „König der Schlangen “ (Nagas).

 

 Ikonographie

 

Wie viele Flussgottheiten reitet Varuna auf einem Makara (Fisch/Seeungeheuer, Fabelwesen, Mischwesen und Fruchtbarkeitsbringer aus Krokodil, Elefant, Fisch und Schildkröte, aus dessen Maul pflanzliches und tierisches Leben hervorkommt). In den Händen hält er Sonnenschirm, mit dem er die Gerechten beschützt und Schlinge, mit der er die Unbotmäßigen bindet. Seine Körperfarbe ist Weiß oder Blau.

 

 Verwandtschaft


Mitunter gilt Varuna auch als Aditya („Sohn der Aditi“) und als Zwillingsbruder Mitras (dem Gott von Licht, Vertrag, Freundschaft, Sonne, Tag und Gerechtigkeit). Im Gegensatz zu seinem Bruder Mitra, dem Gott des Lichts und des Tages, empfängt er als Gott der Nacht die dunklen Widderopfer. Als seine Gattin gilt die Weingöttin Varuni/Varunani, die dem Milchozean entstieg und den „Dämonen“ (Asuras) zugesprochen wurde.

 

Varuna und Rita



Varuna gilt als Hüter des Weltgesetzes (rita/Vorläufer von Dharma/verbunden mit richtiger Einhaltung von Ritualen und Opfern) Dieses Weltgesetz regelt sowohl das menschliche Handeln als auch den Lauf der Natur. Varuna kann, sollte dieses Gesetz von den Menschen nicht befolgt werden, mit Wassersucht strafen. Deshalb wird er auch als König bezeichnet, als König über die Natur, die Götter und die Menschen.

 

Varuna und das Wasser


Varuna steht darüber hinaus in enger Beziehung zum Wasser. Er wohnt in den Flüssen, ist Herr des Meeres und des himmlischen Ozeans und sorgt dafür, dass es regnet. 

 Eigenschaften

 Varunas/Gegensatz zu

Indra und Agni

 

Varuna stand an der Spitze der Asuras, des alten vedischen Göttergeschlechts. Varuna war omnipräsent, allwissend und allmächtig. Er war ein strenger, ernsthafter, würdevoller, majestätischer und strafender Gott. Er ist gerecht, kann aber auch schnell zornig werden, lässt sich aber auch schnell wieder besänftigen. In seinem doppelten, widersprüchlichen Wesen unterscheidet er sich deutlich von Indra und Agni und nimmt ihnen gegenüber eine Sonderstellung ein. Seine Verehrung hatte auch einen furchteinflössenden Charakter. Ihnen gegenüber gilt er als Asura und hat somit auch dunkle Züge. Varuna ist insgesamt ein eher passiver, statischer Gott, während es sich bei Indra um eine aktive und dynamische Gottheit handelt. Varuna ist ein wachsamer Hüter und Hirte des rita, der im Gegensatz zu Indra viel weniger durch Taten und mythologische Ereignisse, sondern durch den großen gleichmäßigen Charakter seines Daseins und Wirkens auffällt. 

 

 Bedeutung Varunas im

 rezenten Hinduismus

 

Im heutigen Hinduismus gilt Varuna nur noch als Lokapala des Westens und als Wassergott. Viele seiner klassischen Aufgaben (Gott des Wassers und des Lichts) wurden mit der Zeit von Indra übernommen, der ihn später an Bedeutung übertraf. (Varuna war eine alteingesessene Gottheit aus der Harappakultur, während Indra von den Ariern mitgebracht wurde.) Dies liegt daran, dass Varuna der Hüter des Wassers war, aber versagte, als Vritra das Wasser stahl und kein Regen über die Welt kam. Erst Indra konnte Vritra besiegen und es wieder regnen lassen. Mangelnde Pflichterfüllung kostete Varuna wohl den Posten. Seine Bedeutung als Gott von Ordnung, Wahrheit und Moral wird heute von Vishnu, dem „kosmischen Polizist“, Erhalter und Gott des Dharma, überlagert. Rita wird durch den Begriff des Dharma abgelöst, der stark auf die hindustischen Kasten, das Samsara, das Karma und das Moksha bezogen ist, die es damals so noch nicht gab.


Literatur
















 

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Vayu
By religionswissenschaftler, 06:19


 

Vayu ("Wind, Luft, Lebenskraft") (auch Vata genannt) ist ist der vedische Gott des Windes, des Atems und der Lebenskraft (Prana). Zusammen mit Indra und Agni bildet er eine spätvedische Trias. Nach RV 7.90 wurde er von den beiden Welten zum Reichtum erzeugt oder aber er gilt als Schwiegersohn des Tvastar. Er gewährt Wohlstand durch Rinder, Gold und schützt vor der Macht der Asuras. Er begleitet Indra in einem von Pferden bespannten Wagen. Dem Rigveda zufolge gilt er als Vater der Maruts, an anderer Stelle wird Rudra genannt. Er gilt als selbst als Gandharva sowie als deren König. Dem Mahabharata und dem Ramayana zufolge ist er der Vater des göttlichen Pandava-Helden Bhima und des Affengottes Hanuman.


Vayu galt als Gott von unausgeglichenem Charakter und destruktivem Gemüt, der sehr temperamentvoll sein konnte und seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte. Er hatte zahlreiche uneheliche Geliebte. Seine Frau war Vayavi.

Eine bekannte Legende erzählt, wie Vayu von
Narada dazu aufgefordert wird, die Spitze des Berges Meru abzubrechen. Als dessen Wächter Garuda für einen Moment lang unaufmerksam war, gelang Vayu dies und er warf die Spitze ins Meer, wo sie später zur Insel Lanka wurde.

Vayu wird gewöhnlich in weißer Körperfarbe und in bunter Kleidung dargestellt. Sein Reittier ist eine Antilope. In den Händen trägt er Flagge und Pfeil.

Er ist Wächter (
Lokapala) des Südwestens.

 

Literatur

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Yama
By religionswissenschaftler, 06:09



Yama ("der Bändiger, der Kontrollierende", auch Dharmaraja, "König der Gerechtigkeit", genannt) ist der vedische Gott des Todes, der Zeit (kala) Richter über die Toten und Gott  der Unterwelt. Zusammen mit seiner Schwester Yima oder Yamuna bildet er das erste Menschenpaar, ist der erste Mensch, der sterben musste, der den Weg ins Jenseits fand und der allen Verstorbenen den Weg in die Unterwelt weißt. Dafür wurden die Menschen von den Göttern sterblich gemacht. Er ist der Sohn des Surya, Bruder des Manu und der Ashvins und Gatte der Dhumorna. Die Rigveda beschreibt ihn als Sammler der Menschen, der den Verstorbenen eine Wohnstätte bereitet.

Zwei vieräugige, breitnasige, gescheckte Hunde, Kinder der
Sarama, sind Yamas Boten und Wächter, die für ihn die Welt nach den Seelen der Frischverstorbenen durchsuchen. In vedischer Zeit wurde der Verstorbene mit dem Kopf nach Süden niedergelegt, der als Wohnort Yamas galt. Es soll den Brahmanen eine Kuh geschenkt werden, welche (nach einer noch heute lebendigen Vorstellung), den Toten über die Vaitarani, den hinduistischen Totenfluss, hinüberträgt. In der vedischen Zeit wartete man viereinhalb Stunden, bevor man die Leiche des Verstorbenen verbrannte, da die Seele so lange brauche, um die Reise in die Unterwelt zurückzulegen.

Yamas Diener und Buchhalter ist
Chitragupta, der für ihn die guten und die schlechten Taten der Menschen aufzeichnet, und sie beim Urteil verliest. Dabei entscheidet sich dann, ob der Abgeschiedene in eine der Himmelswelten oder der Höllenwelten Naraka kommt, erlöst wird oder auf der Erde wiedergeboren wird.

Yama wird dargestellt mit grüner Körperfarbe und roter Kleidung. In den Händen trägt er Keule und Schlinge, zum Binden der Verstorbenen, denen er damit die Seele aus dem Körper zieht. Er reitet auf einem
schwarzen Büffel.

Im
Mahabharata wird die Geschichte der Savitri erzählt, die um ihren Ehemann trauerte und sich auf den Weg in Yamas Reich machte um ihn um Herausgabe ihres Mannes zu bitten. Beeindruckt von ihrer Treue gewährt Yama Savitri einen Wunsch, sofern sie dafür auf ihren Ehemann verzichtet. Doch Savitri war klug und wünschte sich Nachkommen von ihrem Mann, so dass Yama ihr ihren Mann letztendlich doch herausgeben musste.

Die
Katha-Upanishad erzählt die Geschichte von Yama und Nachiketas. Dieser war ein Sohn des Weisen Gautama und begleitete ihn zu einem Rinderopfer für den Gott Indra. Nachiketas fragte seinen Vater wiederholt, was er da mache und fing an ihn damit zu nerven. Als er das dritte mal fragte, antwortete der Vater: "Ich übergebe dich Yama".

Als
Nachiketas jedoch in der Unterwelt ankam, ließ Yama auf sich warten. Drei Tage und Nächte blieb Nachiketas ohne Essen und Trinken. Als Yama dann nach drei Tagen kam, gewährte er Nachiketas drei Wünsche, für jeden wartenden Tag, da er die Gastfreundschaft damit verletzte einen Brahmanensohn warten zu lassen.

Yama
weinte Nachiketas in die Geheimnisse des Todes ein.

Im Volksglauben gilt Yama noch heute als Herrscher und Beschützter (
Lokapala) des Südens. Er gilt als Vater des Yudhisthira.


Literatur


 

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