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Hinduismus online


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Freitag, 15. März 2013
Sarasvati
By religionswissenschaftler, 21:33

 

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Sarasvati ist die Göttin der Weisheit, Gelehrsamkeit, der Künste, der Musik, der Literatur, der Sprache, der Lernens, der Schrift und Dichtung, der Wissenschaften, des Tanzes und des Gesanges. Daneben ist sie die Schutzpatronin der Schulen, Universitäten und der Wissenschaften. Besondere Verehrung findet sie daher, bei Schulkindern, Studenten, Intellektuellen und Philosophen. An ihrem Festtag im Frühling opfern Schulkinder, Lehrer und Studenten der Göttin Tinte und heiligen ihr zu Ehren Bücher und Schreibgeräte. Es werden an Schulen und Universitäten auch Prozessionen an diesem Tag begangen. Sarasvati erscheint auch als Schiedsrichterin bei philosophischen Disputen und ermöglicht den Teilnehmern daran den Sieg. Daneben ist sie aber auch die Hauptgattin sowie Shakti des Schöpfergottes Brahma, den sie an Bedeutung weit übertrifft und der ihr untergeordnet ist.



Ikonographie

Sarasvati wird stets mit weißer Körperfarbe als Symbol für spirituelle Reinheit, meist in gelblicher Kleidung, dargestellt. In ihren vier Händen trägt sie die charakteristische Vina (ein altes indischen Saiteninstrument/Zither) sowie Gebetskranz, Buch und Wasserkrug. So wie ihr Gatte sitzt sie entweder auf einem Lotus oder auf einer weisen Brahmanengans (Hamsa). Ihr Reittier ist aber auch der Pfau.

Entwicklung

Sarasvati ist einer der ältesten Göttinnen des Hinduismus und ist bereits zu vedischer Zeit nachzuweisen. Dort spielten Göttinnen zwar noch eine untergeordnete Rolle und waren auch in der Minderzahl, dennoch ist Sarasvati eine der am meisten erwähnten Göttinnen dieser Zeit. Zahlreiche rigvedische Hymnen sind an sie gerichtet.

Ursprünglich war sie eine Natur- und Fruchtbarkeitsgöttin sowie die Göttin eines gleichnamigen Flusses. Über sie hieß es, ihre Stimme war der Wasserfall, sie hatte die Macht Berge zu sprengen. Der personifizierte Fluss Sarasvati, der heute ausgetrocknet, aber immer noch von hoher spiritueller Bedeutung im Hinduismus ist, soll seinen Ursprung im Himmel gehabt haben, bis in die Unterwelt und damit durch alle drei Welten geflossen sein.

Sarasvatis Wasser sollen spirituelle Reinigung, Gesundheit und langes Leben gebracht haben. So soll sie auch von Giften gereinigt haben. Sie wird aber auch mit dem Opfer in Verbindung gebracht, die häufig an ihren Ufern stattfanden und als dessen Teilnehmerin, Überwacherin oder Zeugin sie auftritt.

Im Laufe der Zeit wurde sie mit der altvedischen Sprachgöttin Vac identifiziert, so dass sie deren Funktionen in sich aufnahm. Sarasvati galt später als Erfinderin des Sanskritalphabets, der Devanagarischrift sowie als Mutter der Veden.

Sie straft die Feinde der Göttern und diejenigen, die diese schmähen. In manchen Mythen heißt es auch sie habe anstelle von Indra den Drachen Vritra besiegt oder ihm zumindest dabei geholfen.

Mythologie

Die hinduistische Mythologie zeigt Sarasvati entweder als Frau, Schöpfung oder auch Tochter des Gottes Brahma aus. Dieser hatte sie aus sich selbst heraus geschaffen, Als Sarasvati zunächst versuchte seinen Blicken auszuweichen, ließ er sich vier Köpfe wachsen.

Als die Göttin Sarasvati eines Tages durch häusliche Pflichten abgelenkt war, aber eine Frau für ein bestimmtes Ritual hermusste, erschuf Brahma aus sich heraus eine zweite Frau Gayatri. Als Sarasvati aber zurückkam wurde sie sehr eifersüchtig und wütend und bestrafte Brahma, indem er nur an einem einzigen Tag im Jahr in einem einzigen hinduistischen Tempel verehrt werden dürfe.

Brahma soll Sarasvati in anderen Quellen zur Schöpfung der Welt geschaffen haben und seinen Körper in eine weibliche und eine männliche Hälfte geteilt. Aus seiner linken, weiblichen Entstand Sarasvati.

In anderen Mythen heißt es, dass eine Rivalität und Konkurrenz zwischen Lakshmi, der Göttin des Reichtums und Sarasvati, die teilweise beide als Vishnus Gattinnen gelten, besteht, da Reichtum und Weisheit nicht zusammen einhergehen können.

Sarasvatis Ursprung wird neben dem Gott Brahma aber auch mit Vishnu oder auch Krishna in Verbindung gebracht, wobei sie häufig aus deren Zungen entstanden sein soll.

In anderen Mythen wird sie mit dem Gott Krishna in Verbindung gebracht. Dieser habe sich, um die Welt zu schaffen, in sechs Teile aufgespalten, wovon eine Sarasvati war.

Oder aber sie geht aus Brahmas Zunge hervor...



Literatur


* David R. Kinsley: Hindu Goddesses: Visions of the Divine Feminine in the Hindu Religious Tradition, University of California Press, Berkeley, Los Angelos, London 1988. ISBN 0-5200-6339-2, Sarasvati



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